Zum Schuljahr 2020/2021 wird die Schulverpflegung in den Kieler Mensen neu organisiert. Künftig werden sechs Schulen zu Logistikzentren, sie stellen die Produktionsküche und beliefern die anderen Schulen. Im europaweiten Vergabeverfahren für das Catering haben sich drei norddeutsche Unternehmen durchgesetzt.
Folgende Schulen mit Produktionsküchen werden zu Logistikzentren: Hans-Geiger-Gymnasium, RBZ Wirtschaft, Bildungszentrum Mettenhof, Toni-Jensen-Schule, Gemeinschaftsschule Friedrichsort und RBZ Technik. Beliefert werden sie für die Dauer von mindestens drei Jahren von ihren neuen Anbietern KSVB Franken (Toni-Jensen-Schule), Aramark GmbH (Hans-Geiger-Gymnasium, RBZ Wirtschaft, Gemeinschaftsschule Friedrichsort) und BS Bread & Soda GmbH (Bildungszentrum Mettenhof, RBZ Technik).
Eltern, Schülerinnen und Schüler müssen auch künftig keine Steigerung der Kosten befürchten. Der Preis für das warme Mittagessen beträgt weiterhin in Grundschulen und Förderzentren 2,40 Euro, in weiterführenden Schulen 2,80 Euro und in den RBZ 3,20 Euro.
Schullandschaft und Schulverpflegung im Wandel
Kiels Bürgermeisterin und Schuldezernentin Renate Treutel betont: „Mit knurrendem Magen lernt es sich nicht gut. Eine regelmäßige warme Mahlzeit ist eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Lernen an einem langen Tag in der Schule. In der Mittagspause sollen sich die Schülerinnen und Schüler in unseren Kieler Schulen in der Mensa und bei gutem Essen entspannen können."
Um die Schulverpflegung in Kieler Mensen zeitgerechter und moderner zu gestalten, hat die Landeshauptstadt gemeinsam mit den Kieler Schulen bereits zum Schuljahr 2014/2015 ein neues Konzept erarbeitet und die Verpflegung neu organisiert. „Die Kieler Schullandschaft hat sich ständig weiterentwickelt und verändert. Wir haben in den vergangenen Jahren elf neue Mensen gebaut und weitere sind im Bau", so Treutel. So konnte mehr als 1.000 weiteren Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Essen in einer Mensa ermöglicht werden.
Das Amt für Schulen war aufgrund der vergaberechtlichen Vorgaben verpflichtet, bis zum Schuljahr 2020/21 neue Verträge für alle Kieler Schulmensen zu schließen. Die Vergabe der Schulverpflegung umfasst geschätzte 4,3 Millionen Mittagessen für fünf Jahre. Aufgrund des damit verbundenen kalkulierten Auftragsvolumens wurde die Vergabe europaweit ausgeschrieben und durchgeführt.
„Uns war besonders wichtig, dieses Thema nicht nur ‚vom Schreibtisch aus' zu bearbeiten. Darum waren alle unsere Schulen eingeladen, ihre Wünsche und Ideen in den Prozess einzubringen", erklärt die Leiterin des Amtes für Schulen Iris Diekelmann. Schulen nutzten diese Möglichkeit zum Beispiel für ein generelles Verbot von Einwegverpackungen, erlaubten lediglich den Einsatz von Fair-Trade-Kaffee oder forderten die Beteiligung bei der Pfandbecherinitiative „Kaffee geht Mehrweg".
Das neue Konzept: Logistikzentren, kürzere Wege, die Umwelt im Blick
Seit 2014 sind verschiedene Schulen durch den Bau oder Ausbau einer Mensa dem bestehenden System hinzugefügt worden. Oftmals stand für diese Schulen keine Produktionsküche in räumlicher Nähe zur Verfügung. In der Folge war der Transport des Schulessens oftmals mit langen Fahrstrecken verbunden, die vorhandenen Produktionsküchen waren unterschiedlich stark ausgelastet.
Es war daher erforderlich, ein neues Konzept mit neuen Logistikzentren zu erarbeiten. „Wichtig war uns dabei, dass bei dem jetzigen Konzept auch eine Steigerung der Essenszahlen insgesamt möglich wird und wir kurze Wege zwischen der Produktion und der Ausgabe von Essen organisieren", betont Bürgermeisterin Treutel.
„Zudem haben wir die Wünsche der Schulen gerne aufgegriffen und schaffen mehr Flexibilität bei der Essensbestellung durch eine Verbesserung der technischen Bestellsysteme – zum Beispiel durch Automaten oder Apps", ergänzt Diekelmann.
Folgende weitere Ziele und Verbesserungen sollten erreicht werden:
Optimierung der Optik der Speisepläne – zum Beispiel Abbau von Sprachbarrieren durch Bilder der Gerichte und Symbole der verwendeten Fleischart.
Abfallreduzierung durch passgenauere Essensmengen. Dies wird erreicht über eine verpflichtende Bestellung bis 8.30 Uhr des Vortages. Durch eine Abbestellung bis 8.30 am Tag des Essens bleibt gleichzeitig die Flexibilität erhalten.
Steigerung des Bioanteils und saisonaler Komponenten. Der Bioanteil bei den Beilagen wurde verpflichtend auf mindestens 35 Prozent angehoben.
Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und Anpassung an Kieler Verhältnisse (zum Beispiel Angabe der maximalen oder minimalen Häufigkeit von Fleisch- oder Fischgerichten).
Vermeidung von Einwegverpackungen in der Zwischenverpflegung
keine Konkurrenz zwischen Zwischenverpflegung und Mittagsverpflegung
Vereinfachung des Abrechnungssystems zwischen dem Amt für Schulen und den Caterern durch die Vorgabe eines einheitlichen Abrechnungsformats
Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Schulen (zum Beispiel nur Fair-Trade Kaffee, Lunchpakete, Essen in Tischgruppen).
„Doch welcher Caterer soll es werden? Unsere Schulen mussten diese wichtige Entscheidung für die nächsten fünf Jahre treffen und sich zwischen mehreren Bewerbern entscheiden", erklärt Amtsleiterin Iris Diekelmann. „Uns war wichtig, diese Entscheidung nicht nur auf der Grundlage von Zahlen und Daten zu treffen. Das Amt für Schulen hat daher mit großem organisatorischem Aufwand viele Probeessen organisiert."
An diesen Probeessen haben Vertretungen der Schulen und der Schulkindbetreuungen sowie Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Die Bewertung dieser „Fachjury" ist in das Gesamtergebnis eingeflossen.
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