Ein Platz für Dich beim großen Festmahl
Ein Platz für Dich beim großen Festmahl
Forum und Fest der Ökumene 2018
Wie im jedem Jahr, so wurde auch in diesem Jahr in der Woche nach Pfingsten im Birgitta-Thomas-Haus ökumenische Kirchweih gefeiert. Am Ende der Festwoche hatten die evangelisch-lutherische Thomasgemeinde und die katholische St. Birgitta-Gemeinde unter dem diesjährigen Leitspruch „Ein Platz für Dich“ zu einem Abend ganz besonderer Art eingeladen.
Um den Eindruck nach dem fast dreistündigen Fest zu beschreiben, sei an dieser Stelle eine Besucherin zitiert, die beim Herausgehen sagte „Es war so ganz anders und es war so schön“. Diese Aussage war so stimmig, so dass der Bericht an dieser Stelle schließen könnte.
Aber nun doch etwas mehr. Unter Leitung der Hamburger Theaterpädagogin Angelika Hüffel hatten sich vor Wochen Arbeitsteams gebildet, die den festlichen Abend vorbereiten, planen, organisieren und durchführen sollten. Diese Teams verdienen ein „dickes Lob“. Alles was sie sich ausgedacht hatten, passte in den Rahmen und jedes Ereignis passierte an der Stelle und in der Darbietung, wie es vorausgedacht war.
In diesem Bericht über das Forum und das Fest der Ökumene 201 kann nicht alles berichtet werden, was zu sehen, zu hören, zu schmecken und so weiter war. Der Rahmen einer solchen Darstellung des Geschehenen würde total gesprengt werden. Deswegen sollen an dieser Stelle nur die Höhepunkte (wie der Verfasser sie erlebt hat) geschildert werden. Weit über 100 Besucherinnen und Besucher waren der Einladung gefolgt und wurden von den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Jims Bar mit einem Fruchtcocktail begrüßt. Bei munteren Gesprächen stieg die Spannung unter den Gästen. Jeder war neugierig, was denn nun zu erwarten war.
Die Gerüchteküche wusste ja manches zu kolportieren. Wer es denn wollte, konnte als „Blinder“ von Sehenden durch die völlig leergeräumte Kircher geführt werden. Die „Blinden“ wurde langsam und schweigend durch den großen Raum geleitet und konnten nur ahnen und vermuten, an welcher Stelle der Kirche sie sich befanden. Nur am Altar wurde die „Blindheit“ für einen Moment unterbrochen, um einen Zettel, der mit dem eigenen Namen versehen war, niederzulegen.
Nun war die Wartezeit im Foyer beendet und für die Besucherinnen und Besucher wurde die Kirche geöffnet.
Langsam schlendernd und schweigend wurde der große und noch größe wirkende Raum erkundet. Ein ganz anderer Eindruck erschloss sich den Menschen, die nun erstmals Gelegenheit hatten, ihre leere Kirche in Augenschein zu nehmen. Wer sieht sonst, wie schön die Fenster im Deckenbereich sind? Untermalt wurde der Gang durch die Kirche vom Gesang und Orgelspiel sowie durch melodische Klänge aus Klangschalen. Um auf die geplante Festtafel hinzuführen, hörten die Gäste das Gleichnis aus Lukas 14 vom Festmahl. Das Gleichnis erzählt, dass ein Bürger zu einem Fest eingeladen hatte und alle Eingeladenen mit unterschiedlichen Ausreden nicht zum Fest erschienen. Der Gastgeber entschloss sich, an Stelle der Eingeladenen, einfache Bürger an den Tisch zu bitten. Die Lesung wurde unterbrochen damit Stühle in die Kirche gebracht werden konnten. Sie waren sehr liebevoll von einzelnen Mitgliedern und Gästen beider Kirchengemeinden geschmückt. Diese schönen Stühle kann sich künftig jeder im Foyer des „BTH“ ansehen.
Um das Festmahl einnehmen zu können, mussten Tische, Bänke und Stühle in die leere Kirche gebracht werden. Es war schon bewundernswert, mit wieviel Schwung und Eleganz die Kirche so ausgestattet wurde, dass –wie es bei Lukas14 Vers 22 heißt – immer noch Platz ist. Und es war ausreichend Platz vorhanden. Das Vorbereitungsteam hatte sich liebevoll bemüht, ausreichend essbares und trinkbares zu servieren. Ob es die von der ökumenischen Frauengruppe gezauberten vegetarischen Spieße oder die nach russischem Rezept gebackenen Pirrocken waren, alles war wahrhaft meisterlich gelungen. Während des Essens konnten sich die Besucherinnen und Besucher bekannt machen und gar manche interessanten Informationen austauschen. Die Zeit verlief wie im Fluge.
Zu einem Fest gehört nicht nur Essen, Trinken und Unterhalten. Es musste und konnte auch zu internationaler Volksmusik das Tanzbein geschwungen werden. Überrascht stellten einzelne Tänzerinnen und Tänzer fest, welch ungeahnten Fähigkeiten in Ihr oder Ihm stecken.
Nach gut drei Stunden endete der gelungene Abend. Das Team bildete ein Spalier und die Besucherinnen und Besucher wurden mit dem Segen „Gott behüte dich auf deinen Wegen“ verabschiedet.
Es soll noch einmal die Besucherin zitiert werden, die mir am Ausgang sagte: „ Es war so ganz anders und es war so schön“. So einfach kann Wahrheit sein.
Am Ende dieses Berichtes sei vom Verfasser folgendes notiert und damit gesagt: „Ein Dank an alle fleißigen Helferinnen und Helfer für alles, was getan wurde. Ein Glückwunsch an die Planer und Macher, die den Mut hatten, eine tolle Idee in die Tat umzusetzen. Und die Idee wurde dann auch noch völlig fehlerfrei umgesetzt.
Text: Heinz Pries
Bilder: Thomas Hirch-Hüffelt
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