WAS IHR WOLLT
Ein Musical nach William Shakespeare
Schon nach der Kieler Woche stand nun das nächste Großereignis auf den Plan.
Mit dem Musical "Was Ihr Wollt" nach William Shakespeare gelang dem Regisseur Daniel Karasek mit seiner Crew und seinem Ensemble ein weiterer großer Coup in Sachen Sommertheater.
Vor einzigartiger Kulisse mit Ausblick auf die Kieler Förde war mit dem Standort des ehemaligen Marinefliegerstandorts des MFG 5 eine sehr gute Wahl getroffen worden. Das Panorama bei gutem Sommerwetter und spätem Vollmond bei klarem Himmel gab der Uraufführung noch ein stilvolleres Ambiente.
Auch Public-Viewing durfte dieses mal nicht fehlen. Am Bootshafen in der Kieler Innenstadt, in Gaarden auf dem Vinetaplatz, auf dem Anscharplatz in der Wik und am Skagerrakufer in Friedrichsort wurde das Ereignis auf Großleinwänden wieder übertragen. Hier in Mettenhof auch an alter Stelle - am Heidenberger Teich.
19:00 Uhr und gefühlte 28° Grad im Schatten. Die ersten Besucher strömten herbei und besetzten die ersten Plätze. Lobend auch die ersten Worte zu den schön und liebenswert in Weiß gedeckten, mit Kerzen geschmückten, Tischen.
Zum Autor dieses Stückes ist zu sagen, dass es einer der berühmtesten Dramaturgen und Theaterautoren der Weltgeschichte ist und wir es mit keinem Geringerem zu tun haben als mit William Shakespeare. Stücke wie "Romeo und Julia", "Othello", "Der Widerspenstigen Zähmung", "Hamlet" oder "Macbeth" machten ihn zur damaligen Zeit schon zu einem Weltstar.
Doch mit seiner Identität ist er immer noch einer der umstrittensten Künstler aufgrund seiner Lebensgeschichte.
William Shakespeare wurde im Jahre 1564 in dem englischen Städtchen Stradford-on-Avon getauft und ist im Alter von 52 Jahren im Jahre 1616 dort zu Grabe getragen worden. Mehr wurde aus den Annalen der Zeit-Geschichte nicht genannt.
19:15 Uhr. Immer mehr Schaulustige gesellten sich zu den Neuankömmlingen. Die ersten Kaltgetränke wurden beim Getränke-Service vom "Prinz Willi" gekauft und die ersten Pizza-Bestellungen aufgegeben.
Nun zum Inhalt des Stückes und um wen und was geht es:
In dem fiktiven Land Illyrien lebt der Herzog Orsino, der sich in die Gräfin Olivia verliebt hat. Diese jedoch zieht sich nach dem Tode ihres geliebten Bruders vollständig zurück. Doch der Herzog gibt nicht auf ihre Liebe zu gewinnen. Doch dann taucht Viola, eine junge Italienerin, auf. Die durch einen Schiffbruch Angespülte erdenkt sich einen Plan um inkognito ein neues Leben zu beginnen. Mit dem Verlust ihres anscheinend verlorenen Bruders gibt sie sich ab. Verkleidet als Mann, gelangt sie unter dem falschen Namen Cesario an den Hof von dem Herzog Orsino und gibt sich in dessen Dienste.
Dabei gerät sie in die verwinkelten Schachzüge ihres Arbeitgebers. Immer wieder abgewiesen ersinnt dieser einen Plan, indem er ausgerechnet seinen jüngsten und hübschesten Bediensteten als Boten ausschickt um ihr seine brennenden Gefühle zu vermitteln. Doch dies ist ausgerechnet die verkleidete Viola.
Tatsächlich entflammt die Gräfin doch nicht für den Herzog, aber in dessen attraktiven Diener. Olivia übergibt diesem, durch den eitlen Hausmeister Malvilio, einen Ring, der dem Herzog ihre Zuneigung unmißverständlich ihre Zuneigung klarmachen soll.. Nur heißt der aber weder so, noch ist er überhaupt ein Mann, sondern die verwirrte Viola, die sich ihrerseits zu allem Überfluss unsterblich in den Herzog verliebt hat.
Selbst die adlige Verwandtschaft mischt munter mit. Trinkfeste und feierfreudige Gemüter treiben es bis weit über die Schmerzgrenze hinaus. Mit dem Haushofmeister Malvolio treiben sie ein bösartiges und intrigantes Spiel und jubeln ihm einen angeblichen Liebesbrief der Gräfin unter. Malvolio, selbst in diese verliebt, verfällt daraufhin in einen Gefühlsrausch, der ihn um den Verstand bringt.
Vollends durcheinander gerät die Szenerie, als der tot geglaubte Bruder von Viola, alias Cesario, wieder auftaucht und das Verwirrspiel auf den Höhepunkt treibt.
19:30 Uhr. Zwar waren noch nicht alle Tische und Bänke besetzt, doch die ersten Trabanten trudelten ein. Mit mitgebrachten Decken, Stühlen und etlichen Proviantpaketen wurde auch das nähere Umfeld besiedelt.
19:45 Uhr und die Zeit drängt um sich noch einen guten Platz zu ergattern.
20:00 Uhr. Der Abend begann mit einer Rückblende des letzten Sommertheaters. Ausschnitte aus der berühmten Oper "Turandot" von Giacomo Puccini wurden gezeigt. Noch einmal ertönt "Nessum dorma" - Keiner Schlafe", die wohl berühmteste und wirkungsvollste Tenorarie der Operngeschichte, über die Platzwiese am Heidenberger Teich.
Danach ein großes Dankeschön an die Verantwortlichen und deren Mitarbeitern sowie allen ehrenamtlichen Helfer, die am Auf- und Abbau hier am Heidenberger Teich mitgewirkt hatten.
Dann die ersten Aufnahmen aus Holtenau. Beeindruckend die Luftaufnahmen des Festspielortes auf dem Landeplatz des ehemaligen Marinefluggeschwaders. Ein Eindruck auf das Equipment der Technik wurde gestattet. Bei den Probeaufnahmen wurde ein erster Eindruck gewonnen.
Dann die "Live"-Schaltung nach Kiel-Holtenau. Strahlend blauer Himmel und ausverkauftes "Haus" bei der Uraufführung des Musicals "Was Ihr Wollt".
Grußworte an die Verantwortlichen dieser Veranstaltung wurden ausgetauscht, den Sponsoren gedankt und ein herzliches Dankeschön an all die Helfer gerichtet, die es möglich gemacht hatten, dieses Stück auf die Beine zu bringen.
Anschließend wurden die einzelnen Stadtteile und Veranstaltungsorte begrüßt in denen die Liveübertragung unter dem Motto "Umsonst und Draußen" stattfand.
Dabei wurden die Mettenhofer nicht am sondern "im" Heidenberger Teich begrüßt, was natürlich zum Erstaunen, zur Ratlosigkeit und zur allgemeinen Erheiterung des Publikums führte.
22:00 Uhr. Pause
Die Leute standen auf und vertraten sich die Beine. Es war erheblich kühler geworden und die wärmeren Jacken wurden sich übergezogen. Vor "Prinz Willi" gab es eine längere Warteschlange, wo sich die Zuhörer mit Nachschub versorgten. Mit den Kerzenlichtern auf den Tischen und einer ausgeklügelten Baum- und Strauchbeleuchtung rund um den Veranstaltungsort hatten die Mettenhofener Veranstalter für eine recht intime Atmosphäre gesorgt.
23:30 Uhr. Mit einem großartigen Finale zum Ende der Aufführung wurde diese mit einem fulminanten Feuerwerk über der Kieler Förde abgeschlossen.
Applaus!! Applaus!! Vielen Dank an Herrn Karasek für diese wundervolle Inszenierung bei der Alles gestimmt hat. Vielen Dank auch an Alle, die es ermöglicht haben, die Veranstaltung an die verschiedenen Orte zu tragen. Besonderen Dank auch an die vielen ehrenamtlichen Helfer.
Text: Wilfried Likuski
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