Veranstaltungsbericht - „Tatort Tiefgarage" am 30. Oktober 2019
Am 30.10.2019 ging es in der Palette 6 kriminell zu.
Mitglieder und Freunde des MafK lasen Geschichten und Gedichte vor, die nicht gerade gesetzestreu waren.
Den Anfang machte Herr Pries,
der eine Geschichte von Regine Kölpin vorlas. Es ging um einen Fischer, der auf der Halbinsel Nordstrand lebte. Er lebte in ziemlicher Armut, wie viele Menschen in dieser Zeit. Sein ständiger Begleiter war der unangenehme Fischgeruch und allenfalls noch sein bester Freund. Familie hatte er nicht mehr. Seine Schwester war vor Jahren spurlos verschwunden, sein Vater verstorben und seine Mutter war auch fort. Eines Tages tauchte eine Leiche im Wattenmeer auf. Es stellte sich heraus, dass es die Schwester des Fischers war. Nun nahmen die Dinge ihren Lauf. In dem ganzen Durcheinander stellte sich heraus, dass sein eigener Vater seine Schwester vergewaltigt und geschwängert hatte, woraufhin er sie umbrachte. Die Mutter des Fischers tauchte auch wieder auf, die inzwischen die Gefährtin des besten Freundes war.
Als nächste las Frau Johannsen.
Der Titel des Buches „Schuld oder Unschuld"
Es ging um eine junge Frau, die nicht schlafen konnte und beschloss ins Wohnzimmer zu gehen. Dort schaute sie aus dem Fenster und sah eine verlassene Straße. Kein Mensch zu sehen. Und dazu war noch Freitag der 13.
Doch dann tauchte eine Frau auf. Sie lief die Straße entlang, wohl ziemlich sorglos. Ein Auto kam angefahren. Es hielt neben der Frau und der Fahrer zog die Frau ins Auto und verschwand.
Die Beobachterin überlegte, ob sie die Polizei benachrichtigen sollte. Sie tat es nicht und vergaß das Ganze dann auch wieder. Später erfuhr sie, dass ihre Cousine am Freitag den 13. gewaltsam zu Tode kam.
Herr Gertz las als nächster.
Der Titel der Geschichte „Ein neuer Engel für die große Stadt"
In dieser Geschichte ging es um Obdachlose, die sehr hungrig waren und sich meistens an einer Imbissbude herumtrieben, um etwas Essbares zu ergattern. Wenn so einer auftauchte, war der vermeintlich nette Helfer nicht weit entfernt. Dieser nahm die Obdachlosen mit nach Haus, versorgte sie mit Essen, Trinken, einer Dusche und einem Bett. Mit einem Kaffee wurden sie betäubt. Dann lies der nette Mann sie abholen. Man brachte sie in eine Klinik am Stadtrand und klaute ihnen die Organe. Ein Kriminalkommissar spielte den Lockvogel, gab sich als Obdachloser, der Hunger hatte, aus. So konnte er die Täter überführen.
Zum Schluss las Frau Lindner.
Sie hatte ein Gedicht mit kriminellem Inhalt, einen lustigen Vierzeiler und eine kleine Geschichte im Gepäck.
In der Geschichte ging es um eine Frau, die oft zum Friseur ging. Sie wollte immer mal wieder anders aussehen. So änderte sie dauernd die Haarfarbe und die Frisuren. Während der Behandlung klagte sie der Friseurin ihr Leid über ihren bösen Mann. Die Vorwürfe wurden immer heftiger bis hin zu der Aussage, ich könnte ihn umbringen.
Dieser Gedanke reifte in der Frau. Es ging so weit, dass sie laut überlegte, wie sie ihn am besten beseitigen konnte. Langsam ahnte die Friseurin, dass es ihrer Kundin ernst war mit den Mordplänen.
Und plötzlich war der Mann der Kundin wirklich tot. Von einem Auto überfahren.
Was sollte ich denn machen, sagte die Friseurin, ich kann so eine gute Kundin doch nicht an den Gefängnisfriseur verlieren.
Ja, da war ziemlich viel kriminelle Energie unterwegs in der Palette 6.
Aber in Wirklichkeit war es ein gemütlicher Abend, an dem man völlig entspannt den Geschichten lauschen konnte.
Für das leiblich Wohl haben die Damen der Palette auch noch gesorgt.
Wir kommen gerne im nächsten Jahr wieder.
Text und Fotos: Heidi Venker - Redaktion mettenhof.de